Gesundheitstipps für Kaninchen

Die Checkliste für ein gesundes Kaninchen

Diese Checkliste soll euch lediglich Anhaltspunkte geben und soll nicht zur Eigendiagnostik verleiten. Sollte euch etwas an eurem Kaninchen merkwürdig vorkommen, sofort zum Tierarzt damit.
Kaninchen zeigen leider fast immer zu spät an, dass sie krank sind. Das ist eine natürliche Verhaltensweise, da kranke Tiere aus dem Rudel ausgeschlossen werden und leichte Beute für Fressfeinde sind. Deshalb solltet Ihr täglich ein wachsames Auge auf Eure Lieblinge haben.

Kommen alle zum Fressnapf?
Sind sie an ihrer Umgebung interessiert?
Fressen sie normal?
Sehen Sie normal aus?

Um ernstere Krankheiten rechtzeitig zu erkennen, solltet Ihr Eure Tiere regelmäßig untersuchen.
Auf Folgendes solltet Ihr achten:

Wiegt Eure Kaninchen und schreibt Euch das Gewicht auf, so könnt Ihr gravierende Gewichtsveränderungen (über 100 g in einer Woche) besser erkennen. Ein deutlicher Gewichtsverlust weist oft auf eine Krankheit hin.

Kontrolliert das Fell auf kahle oder schorfige Stellen, das weist auf einen Milben- oder Haarlingsbefall bzw. einen Pilz hin. Steht das Fell gesträubt ab und ist es stumpf und glanzlos, dann weist das ebenso auf Krankheit (oder hohes Alter) hin. Ein gesundes Kaninchen hat ein dichtes, glänzendes Fell.

Kontrolliert die Augen, sind sie klar und sauber? Ausfluss, verklebte Augen und nasse Stellen im Fell, geschwollene Augen, hervorquellende Augen oder gerötete Augenränder sind ein Zeichen für Erkrankungen.
Die Ursachen können Staub, Fremdkörper im Auge, bakterielle Infektionen oder auch Backenzahnprobleme sein, lasst das beim Tierarzt klären. Die Augen niemals mit Kamille säubern, diese trocknet die Augen aus und die Schwebstoffe von Kamillenaufgüssen reizen die Augen und schädigen sie mehr als ihnen zu helfen. Verwendet eher Kochsalzlösung aus der Apotheke, warmes Wasser oder entsprechende Augentropfen. Zum Reinigen der Augen nur Kosmetiktücher verwenden - keine Watte!

Schaut Eurem Kaninchen ins Mäulchen, die Zähne müssen so zueinander stehen, dass sie sich gut abnutzen können. Sie sind von der Farbe her eher dunkelweiß. Sind die Zähne zu lang, gebt mehr Zweige.

Kontrolliert täglich die Nase, ist sie verklebt oder feucht, niest das Kaninchen, könnte es Schnupfen haben.

Schaut zwischen die Lippen der Kaninchen - hat das Kaninchen dort schorfige Stellen?

Überprüft die Krallen - sind sie zu lang (gehen die Zehen zu den Seiten weg, wachsen sie nach oben), dann müssen sie gekürzt werden. Beim ersten Mal solltet Ihr Euch das unbedingt von einem erfahrenen Kaninchenhalter oder eurem Tierarzt zeigen lassen!

Schaut in die Ohren, sind sie sauber, ohne Schuppen oder Verletzungen? Verschorfte Ohren weisen auf Milben oder auch Pilzbefall hin. Gerade Widderkaninchen haben oft verstopfte Ohren, diese müssen von einem Tierarzt gereinigt werden. Gerötete Ohren mit starkem Ausfluss weisen auf eine Entzündung hin. Auch ein schief gehaltener Kopf kann ein Zeichen für eine Ohrenentzündung sein.

Untersucht die Hinterläufe, gerade Kaninchen die viel auf Teppich laufen oder zu hartes Einstreu haben, bekommen dort mitunter wunde Stellen oder gar offene Wunden. Diese müssen unverzüglich von einem Tierarzt behandelt werden.

Schaut auf den After, ist er sauber? Wenn er dreckig und verklebt ist, dann könnte euer Kaninchen Durchfall haben.

Tastet Eurer Kaninchen regelmäßig ab, um Tumore oder auch Abszesse rechtzeitig zu erkennen. Tumore können oft operativ entfernt werden und danach kann ein Kaninchen noch ein langes, gesundes Leben haben.

Abszesse werden entweder entfernt oder geöffnet und gespült, das sind zwar oft langwierige Behandlungen, aber die Heilungschancen stehen gut, je früher sie einem Tierarzt vorgestellt werden.